PRK (Photoablative Keratektomie)

Die PRK (Photoablative Keratektomie) ist das laserchirurgische Verfahren der ersten Stunde. Ende der 80er Jahre wurden an der Charité in Berlin von Seiler die ersten erfolgreichen Behandlungen durchgeführt. Das Verfahren verfolgte ein damals revolutionäres Konzept. Nie zuvor hatten Chirurgen es gewagt, direkt im Bereich der optischen Zone der Hornhaut Gewebe großflächig zu bearbeiten oder gar ganze Schichten der Hornhaut abzutragen und dies mit dem Ziel die Brechkraft der Hornhaut definiert zu ändern. In den folgenden Jahren wurde die PRK weiterentwickelt und verfeinert.

1995 erfuhr die PRK zunächst in den USA, kurz danach auch in allen europäischen Ländern die wissenschaftliche Anerkennung als sicheres und effektives Verfahren zur Behandlung der Kurzsichtigkeit. LASIK und LASEK (oder Epi-LASIK) bauen auf den Erfahrungen mit der PRK auf und erweitern das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten auch in den Bereich höherer Fehlsichtigkeiten.

Bei der PRK erfolgt die Bearbeitung der Hornhaut im Bereich der oberen Gewebeschichten. Die das Auge schützende äußere Deckhäutchenschicht wird zunächst mechanisch entfernt. Der Chirurg modelliert mit dem vom Computer errechneten Profil exakt die neue Form der Hornhaut. Abgeschlossen wird der Eingriff mit dem Aufsetzen einer hauchdünnen Verbandskontaktlinse, die für einige Tage auf dem Auge verbleibt. Wie im Fall der LASIK kann die Behandlung beider Augen an einem Tag erfolgen.

Verlauf nach der OP:

Bei der PRK setzt die volle Funktion des Auges erst wieder ein, wenn die Deckhäutchenschicht zugeheilt ist. Dieser Prozess dauert zwei bis drei Tage. Auch wenn die Verbandslinse und die Verabreichung von schmerzstillenden Tropfen und Tabletten die sonst einsetzenden Beschwerden deutlich abmildern, muss in den ersten Tagen mit leichten Schmerzen gerechnet werden. Fremdkörpergefühl, Tränenträufeln, Lichtscheu und unscharfes Sehen sind mögliche Begleiterscheinungen in dieser Zeit. Sobald aber das Deckhäutchen abgeheilt und die Verbandslinse entfernt ist, kann der Tränenfilm das Auge wieder frei benetzen und die Sehschärfe erholt sich deutlich.

In den ersten Tagen ist eine tägliche Kontrolle der Augen unbedingt erforderlich, vor allem um zu vermeiden, dass sich unter den Kontaktlinsen unbemerkt eine Infektion entwickelt. Die Tropfenbehandlung wird umgestellt und vereinfacht. Nach vier bis sechs Wochen ist funktionell kaum ein Unterschied zu einem LASIK-Patienten bemerkbar. Die Verabreichung von wundheilungsmodulierenden Augentropfen (Kortison) über drei bis sechs Monate schließt die Behandlung ab.

Ergebnisse:

Anwendung findet die PRK bei Kurzsichtigkeiten bis zu -6,0 Dioptrien und bei Hornhautverkrümmungen bis zu -4,0 Dioptrien. Eine Behandlung der Weitsichtigkeit ist mit diesem Verfahren nicht möglich. Der häufigste Grund die PRK als Behandlungsmethode der LASIK vorzuziehen, ist eine nicht ausreichend kräftige Hornhaut. In der LASEK hat die PRK eine Weiterentwicklung erfahren, die das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten etwas erweitert und die Rehabilitation nach der Operation vereinfacht hat.

Vorhersagbarkeit: 95 Prozent der mit PRK behandelten Augen erreichen einen Wert von ± 0,5 Dioptrien.

Effektivität: Die unkorrigierte Sehschärfe bessert sich in fast 100 Prozent der Fälle, bei über 80 Prozent der Augen wird eine Sehschärfe von 100 Prozent und mehr erreicht. In über 30 Prozent der Fälle wird die Sehschärfe nach der Operation sogar deutlich besser als vor der Operation.

Stabilität: Nach der sechsten Woche sind die Werte weitestgehend stabil. Geringe Veränderungen sind noch bis zu einem Jahr nach der Behandlung feststellbar. Langzeitstudien über fünf und zehn Jahre unterstreichen aber die Stabilität der Ergebnisse. Die einmal durchgeführte Korrektur bleibt erhalten. Ein Fortschreiten der Kurzsichtigkeit ist zwar möglich, kommt aber nach LASIK oder PRK in sehr viel geringerem Umfang vor, als bei Patienten, die eine Brille tragen. Offensichtlich trägt die operative Augenkorrektur zu einer Stabilisierung des Auges bei.